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Von der Dauphiné in Frankreich nach Bad Karlshafen

Streckenführung über Großvillars, Oberderdingen und Flehingen

 

Am 25. Juni 2009 gründete sich unter der Schirmherrschaft von Frau Staatssekretärin Nicola Beer, Hessisches Ministerium der Justiz, für Europa und Integration der nationale deutsche Trägerverein innerhalb des europäischen Kulturfernwanderwegprojekts „Auf den Spuren der Hugenotten und Waldenser". Die Gemeinde Oberderdingen und der Bürgerverein Großvillars e.V. sind dem Trägerverein ebenfalls beigetreten.

 

Der neu gegründete Verein verfolgt folgende Zielsetzungen:

Mit dem europäischen Kulturwanderweg soll das historische Kulturerbe in seiner Bedeutung für die kulturelle Identität im öffentlichen Bewusstsein verankert, breiten Bevölkerungskreisen zugänglich gemacht und den Mitgliedskommunen, -vereinen und -einrichtungen dazu geeignete Instrumentarien in die Hand gegeben werden. Regionale Maßnahmen in den Erlebnisräumen und Regionalforen sollen zusammengeführt werden.

 

Der Verein „Hugenotten- und Waldenserpfad" ist Teil einer europäischen Kooperation mit Partnern in Italien, Frankreich und der Schweiz, die gemeinsam Verantwortung für die Gründung, Umsetzung und Erhaltung des Europäischen Kulturwanderwegs „Auf den Spuren der Hugenotten und Waldenser" tragen. Die Konzeption dieses Kulturwanderwegs erinnert daran, dass Flucht, Exil, Toleranz und Integration auch heute einen Schwerpunkt gesellschaftlicher und politischer Fragestellungen bilden. Der Fernwanderweg verfügt über eine eigene Qualitätscharta. Das historische Kulturerbe der Hugenotten und Waldenser in seiner herausragenden Bedeutung für die kulturelle Identität soll im öffentlichen Bewusstsein verankert, breiten Bevölkerungskreisen zugänglich gemacht und den Mitgliedern dazu Instrumentarien in die Hand gegeben werden.

Die Route des 1.800 km langen Kulturfernwanderwegs verläuft von dem Ort Poet-Laval im südfranzösischen Departement Rhone-Alpes über die südfranzösischen Alpen bis Genf, wo eine weitere Wegstrecke der Waldenser aus dem Piemont hinzustößt. Weiter durch die Schweiz entlang der Aare über Schaffhausen nach Deutschland, über den Ostrand des Schwarzwaldes entlang des Neckars nach Norden in den Kraichgau führt die Route zum Odenwald. Von dort geht es weiter über das Rhein-Main-Gebiet bzw. den westlichen Spessart, den Hochtaunus, das Lahn-Dill-Bergland, Burgwald und Kellerwald bis in das nordhessische Bergland zum Endpunkt Bad Karlshafen. Dabei richtet sich die Routenführung nach den tatsächlichen historischen Flucht- und Wanderwegen.

 

Der Streckenverlauf nimmt im Bereich von Oberderdingen den bereits bestehenden Waldenserweg auf und führt in Großvillars an der Waldenserkirche und dem Waldenserhäusle entlang. Auf der Freudensteiner Straße geht es schließlich über das Derdinger Horn nach Oberderdingen durch den Amthof und nach Flehingen weiter. Im Bereich des Derdinger Horns soll schließlich ein "Abstecher" zur Informationstafel der Seidenraupenzucht eingeplant werden.

 

Der Charakter des historischen Weges änderte sich im europäischen Maßstab: während es innerhalb Frankreichs ein Netz geheimer Pfade und Wege gab, wurden in der Schweiz und den deutschen Ländern offizielle Wege und Transportarten genutzt. Aus der Flucht wurde Schritt für Schritt und oft Jahre andauernd das Finden einer neuen Heimat. Die Hugenotten und Waldenser brachten dabei neue Techniken und Fertigkeiten mit: ein Technologie-Transfer, der sich über mehrere Generationen bis heute verfolgen lässt. Beispiele sind Textilverarbeitung, Uhrmacherhandwerk, Spargelanbau und die Techniken der Buchdruckerkunst. Der Wegverlauf ist in weitern Abschnitten bereits sehr detailliert abgestimmt und festgelegt, die  Wegstrecken sind markiert.

An der Gründungsversammlung nahmen etwa 50 Personen aus Hessen und Baden-Württemberg teil. Bei Vereinsgründung lagen 40 Beitrittserklärungen vor, insgesamt nahmen 32 Gründungsmitglieder an der Gründungsversammlung teil, darunter zahlreiche Kommunen, Landkreise, Kultur- und Wandervereine, Kirchengemeinden, regionale Verbände und interessierte Einzelpersonen. 

 

Mehr erfahren Sie hier auf der Homepage des Vereines http://www.hugenotten-waldenserpfad.eu/