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Aktuelle Infos / Aus der Presse

Aktuelle Infos / Aus der Presse | Mendler, Michael | 06.02.2025

Ergebnisse des Innenstadt-Checks im Gemeinderat vorgestellt

Insbesondere der strukturelle Wandel und der stetig wachsende Online-Handel stellt die Zukunft der Innenstädte vor große Herausforderungen. Um der Frage nachzugehen, welche Möglichkeiten Oberderdingen als Einzelhandelsstandort sowie touristisches Ziel hat, noch attraktiver zu werden und sich besser aufzustellen, beteiligte sich die Stadt Oberderdingen an dem Förderprojekt Innenstadtberatung, unterstützt durch die Industrie- und Handelskammer Karlsruhe (IHK) in Kooperation mit dem Regionalverband Mittlerer Oberrhein im Rahmen der Programmförderung „Handel 2030“ durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg. Das Projekt für Kommunen zwischen 10.000 und 50.000 Einwohnern zielt darauf ab mit Hilfe eines Innenstadtberaters und in enger Zusammenarbeit mit innerstädtischen Akteuren Maßnahmen zu entwickeln, damit die Innenstädte attraktiv und zukunftsfähig bleiben.

 

Dem Projektstart vor einem Jahr mit Stadtbegehung durch Bürgermeister und Wirtschaftsförderer folgten eine Analyse des Branchenmixes, eine Auftaktveranstaltung für die innerstädtischen Akteure, insbesondere den Gewerbetreibenden aus Einzelhandel, Gastronomie, Kultur- und Dienstleistungswirtschaft und Immobilieneigentümern, diverse Workshops u.a. google local marketing, Passantenfrequenzmessung, Passantenbefragungen online und Vor-Ort sowie ein Schaufenster-Check.

 

Die Ergebnisse der Studie stellte Michael Rausch, Innenstadtberater der IHK, der das Projekt in Oberderdingen betreut, in der zurückliegenden Gemeinderatssitzung vor. Die Stadt ist mit dem Branchenmix und was ihre digitalen Services und Kommunikationsangebote anbelangt, sehr gut aufgestellt. Der Leerstand in Oberderdingen ist zwar nicht besonders hoch, jedoch deutlich sichtbar. Auffällig sei aber der relativ hohe Kaufkraftabfluss, da die Kaufkraft in Oberderdingen etwas niedriger als im Bundesdurchschnitt liegt, erklärt Rausch. Eine der größten Herausforderungen in Oberderdingen ist das Fehlen eines starken Gewerbevereins, der auf Augenhöhe seine Interessen vertreten und bei der Gestaltung der Innenstadt mitwirken kann.

 

Ausführlich schilderte der Innenstadtberater die Ergebnisse der Passantenbefragungen. 101 Passanten wurden vor Ort befragt, 180 Personen haben sich an der online-Befragung beteiligt. Dabei ist besonders hervorzuheben, dass mehr als zwei Drittel der vor Ort Befragten als Grund für den Besuch Atmosphäre genießen, noch vor Gastronomiebesuchen oder Einkäufen, angegeben haben. Rausch folgerte aus den Ergebnissen eine hohe lokale Identifikation. In der Gesamtbenotung kann sich die Stadt Oberderdingen aufgrund der Bewertung im landesweiten Ranking der Städte in Baden-Württemberg im oberen Drittel einordnen.

 

Aus der Umfrage ergeben sich für Oberderdingen sechs Handlungsempfehlungen. Neben der Stärkung der Einzelhandelsvielfalt, dem Ausbau der gastronomischen Vielfalt und der Erweiterung von Veranstaltungen und Freizeitangeboten wurden Wünsche zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität, mehr und länger nutzbarer Parkplätze sowie Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und besserer ÖPNV-Anbindung geäußert. In einem ersten Schritt schlägt Rausch vor ein Projektteam unter Einbindung von Stakeholdern wie Stadtverwaltung, Gewerbeverein, Immobilienbesitzer und Bürgervertretungen zu bilden und eine schnell umsetzbare Maßnahme aus dem Maßnahmenkatalog als Pilotprojekt auszuwählen.